Die Malteser Höhlenrettung

Wir kommen immer dann zu Hilfe, wenn jemand nicht mehr allein aus einer Höhle herauskommt“, erklärt Fee Gloning, die erste weibliche Zugführerin der Malteser Höhlenrettung. Ihr Einsatzgebiet: die zahlreichen Karsthöhlen der Schwäbischen Alb – eine Welt ohne Licht, mit ganzjährigen Temperaturen von 8-10 °C bei fast 100 % Luftfeuchtigkeit.

„In einer Höhle kann schon die Rettung eines Patienten mit einer leichten Verletzung wie einem verstauchten Knöchel ungeahnte Herausforderungen an das Team stellen“, erklärt Fee. Der schwierige Zugang, komplexe Höhlensysteme und wechselnde Wasserstände erfordern höchste Präzision und Flexibilität.

Von der Faszination zum Ehrenamt

Fee kam durch ihren Mann, einen Höhlenforscher, zu dieser besonderen Aufgabe. „Ich war von Anfang an fasziniert“, blickt die zweifache Mutter zurück. Die Stille in Höhlen beeindruckt sie bis heute. „Man lässt alles hinter sich, den Alltag, die Hektik, die Zeit.“

Fee Gloning
Höhlenretter müssen sich selbstständig in einer Höhle bewegen können – das heißt horizontal und vertikal. Nichts für schwache Nerven und nichts für Menschen mit Klaustrophobie.
Fee Gloning
Zugführerin der Malteser Höhlenrettung

Künftige Ersthelferinnen und -helfer erlernen in einer Ausbildung von bis zu zwei Jahren medizinische Grundqualifikationen sowie technische Fähigkeiten.

Mit Mut und Teamgeist

In ihrem Team sind von 20 aktiven Mitgliedern fünf Frauen. „Das Geschlecht ist zweitrangig“, erklärt Fee. „Manchmal kann es sogar von Vorteil sein, körperlich kleiner zu sein, um durch Engstellen zu kommen.“ Genauso wichtig wie Seiltechnik zu beherrschen sei etwa eine Kollegin, die Verletzte psychologisch betreut. Der starke Teamgeist, die Erfahrung und das regelmäßige Training machen die Malteser Höhlenrettung zu einer gefragten und hochprofessionellen Einsatzeinheit.

Einsätze unter schwierigsten Bedingungen

Drei bis vier Mal im Jahr werden die Höhlenretter alarmiert – oft, wenn Menschen nach ihrem Höhlenbesuch nicht zurückkehren. „Wir wissen nie, was genau uns erwartet“, sagt Fee. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr ein zweitägiger Hochwassereinsatz in der Falkensteiner Höhle bei Bad Urach. „Die Höhle war stark geflutet, der Rückweg den beiden Männern versperrt. Wir mussten mit Tauchern zu ihnen vordringen und ihnen in einem Crashkurs die wichtigsten Regeln beibringen, damit sie am Ende selbst heraustauchen konnten. Als wir sie in Sicherheit hatten, waren wir wirklich sehr stolz.“

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Noch mehr spannende Infos gibt es im Malteser Podcast Höhlenrettung!